Investitionen in Schule und Kindergarten
Die Finanzplanungen der Gemeinde standen im Mittelpunkt der Sitzung des Gemeinderates Pollenfeld. Kämmerer Florian Haas präsentierte den von ihm und Bürgermeister Wolfgang Wechsler aufgestellten Haushalt für das Jahr 2023 und die Finanz- und Investitionsplanung für die Jahre 2022 bis 2026. Die Planungen sowie die Haushaltssatzung für das laufende Jahr wurden vom Gremium einstimmig beschlossen. Im Rahmen der Haushaltssatzung wurden die Hebesätze für die Grundsteuer A und B mit jeweils 350 von Hundert und die Gewerbesteuer mit 300 Prozent unverändert festgelegt.
Wie der Kämmerer vortrug, erhöht sich sowohl das Volumen des Verwaltungshaushaltes (+525 Tsd. Euro) als auch des Vermögenshaushaltes (+1,97 Mio. Euro) gegenüber Vorjahr. Das Gesamtvolumen des Haushalts 2023 beträgt damit fast genau 18 Millionen Euro, wobei davon der Vermögenshaushalt 12 Millionen Euro einnimmt. Dieses hohe Niveau liegt, wie der Kämmerer erläuterte, auch an den noch vorhandenen positiven Rücklagen, auf die aber künftig zurückgegriffen werden muss. Damit sind die anstehenden Investitions- und Baumaßnahmen für das laufende Jahr und das Planungsjahr 2024 gesichert. Haas kündigte aber auch an, dass nach aktuellem Planungsstand eine Darlehensaufnahme benötigt wird, sofern die umfangreichen geplanten Investitionsmaßnahmen in den Jahren 2025 und 2026 umgesetzt werden sollten. Noch ist die Gemeinde Pollenfeld schuldenfrei und dies seit dem Jahr 2012. Für welche Maßnahmen in den Folgejahren Geld zur Verfügung gestellt werden muss, zeigte das Investitionsprogramm bis zum Haushaltsjahr 2026. Alleine für die Ortsfeuerwehren muss die Gemeinde für die Anschaffung von Fahrzeugen und den Bau von Feuerwehrgerätehäusern (Preith und Wachenzell) über 4,1 Millionen Euro bereitstellen. Als gute Investitionen in die Zukunft können die Planzahlen für die Grundschule Pollenfeld und die Kindergärten gesehen werden. Für die vorgesehene Sanierung des Grundschulgebäudes und für notwendige bauliche Maßnahmen im Rahmen der Ganztagsbetreuung sind 2,6 Millionen Euro eingeplant. Für den geplanten Neubau des Kindergartens in Preith und die Erweiterung des Kindergartens Pollenfeld sind 3,6 Millionen Euro vorgesehen. In diesem Zusammenhang teilte der Bürgermeister mit, dass mit den Planungen für die vierte Gruppe im Kindergarten Pollenfeld sofort begonnen werden kann, wenn der notwendige Vertrag mit der Kirchenverwaltung vorliegt. Auch die Dorferneuerungen in Weigersdorf und Sornhüll schlagen mit 1,25 Millionen in der Investitionsplanung auf der Ausgabenseite zu Buche. Bis zum Abschluss der Erschließungsmaßnahmen für das Baugebiet Schlaggrub I und II in Pollenfeld werden über 4 Millionen Euro aufzuwenden sein. Ein ähnlich hoher Betrag nämlich 3,6 Millionen Euro muss für die Breitbanderschließung mit Glasfaser in den Ortsteilen eingeplant werden.
Die größten Einnahmebeträge der Gemeinde im Haushaltsjahr 2023 sind die Einkommenssteueranteile mit 2,1 Millionen Euro, die zu erwartende Gewerbesteuer mit einer Million Euro und die zu erwartenden Schlüsselzuweisungen des Staates mit 810 Tsd. Euro. Den größten Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt stellt die Kreisumlage dar, die wieder um 2 Prozent, auf nun 49 Punkte, angestiegen ist und die Gemeinde Pollenfeld mit knapp 1,76 Euro im Jahr 2023 belastet. Zusammenfassend stellte der Kämmerer fest, dass die finanzielle Situation der Gemeinde Pollenfeld weiterhin als gut betrachtet werden kann, mahnte aber auch an, geplante Investitionsmaßnahmen regelmäßig bezüglich ihrer Finanzierung intensiv zu hinterfragen.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt informierte die Rektorin der Grundschule Pollenfeld Isabelle Held das Gemeindegremium über die Ganztagsbetreuung in der Schule, insbesondere auch über die nach ihrer Sicht für diesen Zweck notwendige Umgestaltung des Schulgebäudes und des Außenbereiches. Wie sie betonte, wird die Schule vom bisherigen „Lernraum“ durch die Ganztagsbetreuung immer mehr zum „Lebensraum“ für die Schüler. Dafür muss künftig in der Schule neben der Ausstattung zum Lernen, auch Raum für Ruhephasen, Freizeitaktivitäten und Essen berücksichtig werden. Auch der Lärmschutz ist aus Sicht der Pädagogin hierbei ein wichtiger Aspekt. Bezüglich der vorhandenen Räumlichkeiten in der Schule, sieht die Rektorin gute Voraussetzungen, hier Abhilfe zu schaffen. Großen Handlungsbedarf sieht Held allerdings im Außenbereich, sowohl bei den Spielmöglichkeiten, als auch bei der Beschattung. Sie brachte konkrete Vorschläge mit, wie hier Abhilfe geschaffen werden könnte. Wie wichtig die Ganztagesbetreuung, auch bedingt durch die gesetzlichen Vorgaben, in der Zukunft auch in Pollenfeld werden wird, zeigen die aktuellen Zahlen. Aktuell sind für das neue Schuljahr 64 Kinder, und damit 24 mehr als in diesem Jahr, für die Betreuung angemeldet.
Der Antrag des Musikvereins Jura-Blaskapelle Pollenfeld auf Nutzung der Bauhofhalle für das Weinfest am 23. September wurde einstimmig befürwortet.
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