Pollenfeld
Dorfentwicklung
1194 Bischof Otto von Eichstätt beurkundet einen von Dompropst Walbrun dem Kloster zum heiligen Kreuz übergebenen Hof zu Bollenvelt.
1239 Das Kloster Rebdorf sucht sich anhand eines von Papst Gregor IX. erworbenen großen päpstlichen Privileg vom Eichstätter Bischof Friedrich II. unabhängiger zu machen. Ein in diesem Privileg aufgeführter Hof zu Pollenvelt ist als Klostereigentum, zu Rebdorf gehörend, bezeichnet.
1305 Bischof Johann von Eysteten erhielt das Dorf Polenvelde zuerkannt.
1371 König Albrecht entscheidet am 8.September zwischen Bischof Philipp zu Eystet und dem Reichslandvogt Dietegen von Kastel, in deren Streit wegen verschiedener Dörfer und Dorfgerichte, die der Landvogt als gehörig für das Reich in Ansprach nahm, während sie des Königs Oheim Graf Gebhart von Hyrzperch mit des Königs Wissen und Willen der Eichstätter Kirche vermachte. Hierzu auch die Dörfer auf dem Berge zwischen Altmüle und Leynlautter (Anlauter) und der Dörfer Pollenvelt und Wermstorf. Nach dem Urteil von Gaimersheim im Jahre 1305 ist entschieden, daß in diesen Dörfern und Dorfgerichten der Bischof und sein Domkapitel über ihre Leute und Güter richten sollen.
1484 Bischof Wilhelm tauscht die Güter des Domkapitels, bis auf den Widdumhof gegen den Zehent in Ötting ein.
Das Dorf Pollenfeld gehört also ab 1305 zum Hoheitsgebiet des Bistums Eichstätt, deren Landvogtei die Gerichtbarkeit, Ehehaften und Zehentabgaben unmittelbar zu verwalten hat. Die Bischöfe von Eichstätt haben als Besitzer von Pollenfeld (Einzelhöfe gehörten zum Domkapitel und zum Kloster Rebdorf) zu keiner Zeit die Güter lehenbar an den niederen Adel vergeben und vermutlich wegen unmittelbarer Nähe zur Stadt Eichstätt selbst verwaltet.
Im Jahre 1840, dem Beginn von schriftlichen Aufzeichnungen gemeindeeigener Geschehnisse, war Pollenfeld eine selbstständige Gemeinde.
Auszug aus der Chronik Großgemeinde Pollenfeld
Postkarte aus Pollenfeld von ca. 1910
Friedhofsanlage Feuerwehrgerätehaus und Bauhof in Pollenfeld ein gelungenes Gemeinschaftswerk
Mit einem gemeinsamen Kirchenzug zur Pollenfelder Kirche, angeführt von den Fahnenabordnungen der Ortsfeuerwehren der Gemeinde Pollenfeld, der Feuerwehr aus Uttendorf aus dem Salzburger Land sowie der Jurablaskapelle Pollenfeld, fanden die Einweihungsfeierlichkeiten für die neu geschaffene Anlage der Gemeinde Pollenfeld ihren Auftakt. Dekan Willibald Weber erinnerte beim Gottesdienst in der Pollenfelder Pfarrkirche an das Evangelium und betonte, daß die Türen nun offen stehen, nicht für den einzelnen, sondern für alle Bürger. Zum einen der Friedhof, der eine ehrwürdige Ruhestätte für die Verstorbenen bildet, dann das Feuerwehrgerätehaus, als Unterbringung der Feuerwehr, die wiederum für den Bürger bei Not und Gefahr da ist und der Bauhof, der als Arbeitsbereich für die Gemeindearbeiter dient, aber letztendlich deren Arbeit wieder allen Bürgern zu gute kommt.
Bei der anschließenden Weihe auf dem neuen Friedhofsgelände führte Bürgermeister Willibald Schneider aus, daß eine Erweiterungsmöglichkeit beim bestehenden Friedhof bei der Kirche in Pollenfeld und Wörmersdorf nicht mehr gegeben war und die Gemeinde dann entschieden hat, einen Zentralen Friedhof zu errichten. Er dankte allen, welche die Verantworlichen der Gemeinde bestärkt haben, die Friedhofsanlage an dieser Stelle zu errichten. Sein Lob galt auch der Leistung des Planungsbüros und stellte fest, daß hier im Zusammenwirken von Gemeinde, Bürger und Kirche, voran Dekan Willibald Weber mit den Mitgliedern der Kirchenverwaltungen Pollenfeld und Wörmersdorf, ein ehrwürdiger Ort für unsere Toten errichtet werden konnte. Dekan Willibald Weber segnete dann den neuen Gottesacker mit Aussegnungshalle und forderte zu einer kurzen Moment des Nachdenkens beim Läuten der neuen Friedhofsglocke auf.
Danach führte der Weg zum Feuerwehrgerätehaus und Bauhof. Nach seiner Begrüßung der Bürgerinnen und Bürger sowie der zahlreich erschienenen Ehrengäste aus Politik, Kirche und des öffentlichen Lebens ließ Bürgermeister Willibald Schneider die Entstehungsgeschichte dieser komplexen Anlage noch einmal Revue passieren, von der ersten Besichtigung der Örtlichkeit mit dem damaligen Planungsbüro Zettler - Aalto bis zur Fertigstellung vor wenigen Wochen (wir berichteten). Bei der Auswahl der Baumaterialien wurde versucht nach Möglichkeit auf heimische Materialien zurückzugreifen, so Bürgermeister Schneider. Im Bereich Dachtragwerke wurde überwiegend Fichtenholz aus heimischen Wäldern verwendet, als Bodenbelag bei der Aussegnungshalle konnte Wachenzeller Dolomit Verwendung finden, gewonnen aus dem Steinbruch bei Wachenzell im Gemeindegebiet Pollenfeld. Er bedankte sich bei allen, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben, voran bei den Verantworlichen des beauftragten Planungsbüros Lars Consult Dr. Lothar Zettler mit Ossi Aalto, bei Landrat Dr. Xaver Bittl für die mögliche Umsetzung des Bauwerkes sowie bei der Bayerischen Staatsregierung, stellvertretend bei Landtagsabgeordneten Siegfried Schneider, für die geleisteten Zuschüsse in Höhe von ca. 35 %. Für den Bereich Feuerwehrgerätehaus dankte er der Feuerwehr Pollenfeld, allen voran dem 1. Kommandanten und Kreisbrandmeister Michael Flieger für die zahlreich geleisteten freiwilligen Arbeitsstunden, wodurch die Baukosten wiederum reduziert werden konnten. Anschließend lobte Landrat Dr. Xaver Bittl in seinen Ausführungen das gelungene Werk und überreichte Bürgermeister Willibald Schneider das Landkreiswappen. Auch der Landtagsabgeordnete Siegfried Schneider war beeindruckt von dem harmonischen Zusammenwirken dieser komplexen Anlage und überreichte das Bayerische Staatswappen. Kreisbrandrat Hans Wagner gratulierte die Gemeinde und der Pollenfelder Feuerwehr zu dem neuen Feuerwehrgerätehaus. Er betonte, daß dieses notwendige und zweckmäßige Gebäude dringend benötigt wurde, denn der Einsatz beginnt im Gerätehaus und nur dort wo geordnete Verhältnisse herrschen kann die Sicherheit der Mannschaft garantiert werden. Der 1. Kommandant Michael Flieger bedankte sich bei der Gemeinde Pollenfeld für die neuen Räumlichkeiten und sprach auch seinen Dank an die Mitglieder der Feuerwehr für die 785 erbrachten freiwilligen Arbeitsstunden aus. Auch der Architekt, Herr Aalto vom Planungsbüro Lars Consult in Memmingen zeigte sich stolz und zufrieden über das gelungene Projekt und überreichte an Bürgermeister Willibald Schneider symbolisch den Schlüssel der Anlage.
Nach der Segnung von Bauhof und Feuerwehrgerätehaus konnte Kommandant Michael Flieger zusammen mit dem Ehrenkommandanten der Feuerwehr Pollenfeld, Kreisbrandrat Hans Wagner, dem Feuerwehrmann Sepp Flatschard der Uttendorfer Feuerwehr aus dem Salzburger Land eine Urkunde überreichen, in der er zum Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Pollenfeld ernannt wurde, nachdem dieser bereits jahrzehntelang der Leistungsstarke Motor in der Freundschaft der Salzburger und Bayerischen Feuerwehr ist. Auch konnten die österreichischen Freunde mit einer Überraschung aufwarten. Sie ehrten Kreisbrandrat Hans Wagner und verliehen ihm das Ehrenzeichen 2. Stufe des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg. Diese Ehrung sei die zweithöchste Auszeichnung, die der Landesfeuerwehrverband aussprechen kann, so der Oberbrandinspektor und Ortskommandant Franz Fritzenwanger aus Uttendorf.
Beim anschließenden "Tag der offenen Tür" konnte das neu geschaffene Projekt Friedhofsanlage Feuerwehrgerätehaus und Bauhof von Besuchern aus Nah und Fern in Augenschein genommen werden.