Gemeinschaftshaus wird barrierefrei
Die jüngste Sitzung des Gemeinderates Pollenfeld war nach dem Bericht über die Zukunft der Kliniken (siehe eigener Bericht) geprägt von etlichen Vergaben und Auftragserteilungen durch das Gremium. Der gewichtigste Auftrag betraf die Erschließung des ersten Bauabschnittes des Neubaugebietes Schlaggrub II in Pollenfeld, der an eine Tiefbaufirma aus Ingolstadt erteilt wurde.
Im Rahmen der Dorferneuerung wird die Ortsdurchfahrt durch Weigersdorf erneuert werden. Die dazu notwendigen Ingenieurleistungen wird ein Ingenieurbüro aus Spalt durchführen. Auf Anraten des Amtes für ländliche Entwicklung wird versucht, eine Förderung über den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zu erreichen. Ebenfalls im Ortsteil Weigersdorf wird der Zugang zum Gemeinschaftshaus barrierefrei gemacht. Die erforderlichen Baumeisterleistungen wurden an eine Firma aus Seuversholz, der Bau der Außentreppe aus Stahl an eine Firma aus Wachenzell und der Einbau eines Treppenliftes an eine Firma aus Neuss vergeben. Ebenfalls beauftragt wurden Reparaturen der Spritzdecken an verschiedenen Feldwegen im Gemeindegebiet.
In Wachenzell werden die Wege an der Sonnenleite, dem Johannesweg, am Friedhof und an der Pfahlgrube instandgesetzt. In Pollenfeld werden die Feldwege im Bereich Breitenwiesen repariert werden. Den Zuschlag erhielt eine Firma aus Kaufering.
Im Preith wird im Griesweg eine zusätzliche Straßenlampe aufgestellt. Das Gremium erteilte der N-ergie aus Nürnberg den Auftrag.
Der Gemeinderat erteilte das gemeindliche Einvernehmen zum Neubau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung und Doppelgarage in Wachenzell. Gleichzeitig wurden Befreiungen vom Bebauungsplan hinsichtlich der Abstandsfläche und des Standortes der Garage erteilt. Ebenso genehmigt wurde der Neubau eines Betriebshofes im Gewerbegebiet Zachenäcker in Preith, durch eine Baufirma aus Eichstätt und die Errichtung eines Carportes mit zwei Stellplätzen in Preith.
Der Gemeinderat bewilligte einen Antrag der Katholischen Landjugendbewegung Wachenzell-Sornhüll auf einen Zuschuss im Rahmen der Jugendarbeit. Die Gemeinde wird 70 Euro an den Verein überweisen.
Der vorliegende Antrag auf Anschaffung eines Defibrillators für die Feuerwehr Seuversholz hat sich durch die Spendenzusage einer Eichstätter Bank für diesen Zweck erledigt. Die notwendigen Formalitäten werden durch die Feuerwehrführung erledigt werden.
Bericht über die Zukunft der Kliniken
Zu Beginn der Sitzung gab Landrat Alexander Anetsberger und der Vorstand der Kliniken im Naturpark Altmühltal Marco Fürsich einen Sachstandsbericht zur Zukunft der Gesundheitsversorgung im Landkreis Eichstätt. Wie der Landrat betonte, befindet sich der Landkreis an einem Zeitpunkt, an dem man von einer endgültigen Entscheidung nicht mehr weit entfernt sei, zumal der Verwaltungsrat der Kliniken am selben Tag einen Empfehlungsbeschluss für den Kreistag zugunsten der Klinik Eichstätt als Akutkrankenhaus abgegeben hatte. Wie er es ausdrückte, wurde die Entscheidung von vielen, insbesondere von den Mitarbeitern der Kliniken, herbeigesehnt. Es wurde nach seiner Ansicht mit der „Agenda 2030“ ein Konzept geschnürt, das die Gesundheitsversorgung im Landkreis für die nächsten Jahre sicherstellen soll.
Die Gäste trugen in ihren Ausführungen noch einmal die Gründe vor, warum die Agenda 2030 dringend notwendig ist und wurden nicht müde zu betonen, dass am Ende keine der Kliniken als Verlierer dastehen werde. Als die vier Punkte, die das Konzept notwendig machten, nannten sie die gesetzlichen Vorgaben, die insbesondere kleinen Krankenhäusern große Sorgen bereiten, der eigentlich positive Aspekt des medizinischen Fortschritts mit dem Schlagwort „Ambulantisierung“, der viele stationäre Krankenhausaufenthalte entbehrlich machten, die „mündigen Bürger“, die sich bei planbaren Eingriffen die Einrichtungen selbst aussuchten und damit vielen kleinen Krankenhäusern die wirtschaftliche Grundlage entziehen und nicht zuletzt der Fachkräftemangel, der bewirkt, dass viele Betten nicht genutzt werden können. Fürsich erläuterte, dass der momentane Auslastungsgrad der Kliniken dadurch bei eigentlich 274 verfügbaren Betten nur bei 65 Prozent liege. Seit dem Jahr 2011 schreiben die Kliniken negative Zahlen. Dazu der Klinikvorstand: „nicht die Wirtschaftlichkeit ist das Problem, sondern der Fachkräftemangel und die gesetzlichen Vorgaben“. Auf eine Anfrage erläuterte der Landrat, dass auch die Landkreisgemeinden für das Defizit der nächsten Jahre ihren Beitrag leisten müssten, da die Erhöhung der Kreisumlage in diesem Haushaltsjahr um zwei Prozentpunkte bereits eingeplant ist. Außerdem wird der Rücklagenbestand des Landkreises demnächst aufgebraucht sein und man werde an einer Verschuldung des Landkreises nicht vorbeikommen. Bürgermeister Wechsler und der Gemeinderat plädierten für den Erhalt der Notaufnahme und des Akutstandortes Eichstätt, da insbesondere bei schwerwiegenden zeitkritischen Fällen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt die Betroffenen aus dem nördlichen und westlichen Landkreisbereich eine andere Klinik nicht rechtzeitig erreichen würden. Eine sichere medizinische Versorgung wäre somit nicht mehr gewährleistet.
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