Nachfrage nach Bauplätzen ist groß
Gemeinderat Pollenfeld bringt Bebauungsplan Schlaggrub II wieder ein Stück voran
Zu Beginn der zweiten März-Sitzung des Gemeinderates Pollenfeld hatte Bürgermeister Wolfgang Wechsler eine schlechte Nachricht zu verkünden. Er teilte dem Gremium mit, dass Gemeinderatsmitglied Franz Bauer mit sofortiger Wirkung sein Mandat niederlegen wird. Gründe hierfür nannte Bauer nach Auskunft des Bürgermeisters nicht. Der 53-jährige Franz Bauer aus Preith war erst im letzten Jahr für die CSU/Christliche Wählergemeinschaft in den Gemeinderat gewählt worden. Durch das Ausscheiden vom Bauer rückt der 50 Jahre alte Ingenieur für Fahrzeugtechnik Willibald Ablaßmeier aus Seuversholz als Listennachfolger in den Gemeinderat nach.
Im ersten Tagesordnungspunkt beschäftigte sich das Gremium mit dem Bebauungsplan Schlaggrub II in Pollenfeld. Hier galt es, das Ergebnis der frühzeitigen Auslegung und die Stellungnahmen aus der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange abzuwägen.
Diplomingenieur Christian Klos vom gleichnamigen Planungsbüro trug die Stellungnahmen der einzelnen Träger vor. Zuvor erläuterte Bürgermeister Wechsler noch einmal den aktuellen Sachstand. Im Endausbau ist für dieses Baugebiet im westlichen Teil eine Wohnbebauung mit 39 Bauparzellen vorgesehen. Im östlichen Teil, also südlich der vorhandenen Gewerbebetriebe mit dem GBM-Markt und dem Ärztehaus, ist eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern und Senioreneinrichtungen geplant. Da bezüglich dieses vorhandenen Gewerbegebietes immissionsschutzrechtliche Probleme noch nicht ganz ausgeräumt sind, hatte sich der Gemeinderat entschlossen, den B-Plan zu teilen und sich zum jetzigen Zeitpunkt auf die Wohnbebauung im Westen mit dann vorerst nur dreißig Bauplätzen zu konzentrieren.
Somit konnte man sich auch größtenteils auf die Stellungnahmen beschränken, die sich auf den ausgegliederten Bereich der Wohnbebauung bezogen. Der Gemeinderat fasste den Billigungsbeschluss und beauftragte die Verwaltung, das nun notwendige Auslegungsverfahren fortzuführen. Die Rechtskraft des Bebauungsplanes wird für Mai oder Juni erwartet. Da die Nachfrage nach Bauplätzen in diesem Gebiet sehr groß ist, will der Gemeinderat die weiteren Maßnahmen bis zur Erschließung zügig vorantreiben.
In einem nächsten Tagesordnungspunkt ging es um die Entscheidung über die Teilnahme an einer Machbarkeitsstudie zur Trocknung von Klärschlamm auf interkommunaler Basis und der Darstellung von Verwertungsszenarien. Bürgermeister Wechsler stellte die Hintergründe der Studie vor. Durch die Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen wird die landwirtschaftliche Verwertung des Klärschlamms immer schwieriger. Die Kommunen sind also auf der Suche nach alternativen Verwertungsmöglichkeiten. 22 Kommunen aus dem Landkreis Eichstätt werden sich voraussichtlich, unter der Federführung der Stadt Beilngries, an einer staatlich geförderten Klärschlammstudie beteiligen, die Lösungen vorschlagen wird. Die teilnehmenden Gemeinden werden sich die ungedeckten Kosten teilen und mit einem Beitrag von 0,415 Euro pro Einwohner beteiligen. Das Gremium stimmte der Teilnahme einstimmig zu.
Mehrheitlich abgelehnt wurde der Antrag der Jagdgenossen Seuversholz, auf ordentliche Instandsetzung der Hauptflurwege in der Seuversholzer Flur. In dem Antrag wurde ausgeführt, dass die bisherigen provisorischen Reparaturarbeiten an den Wegen seitens der Gemeinde nicht zur langfristigen Verbesserung der Wege beitragen. Bürgermeister Wechsler informierte den Gemeinderat, dass der endgültige Ausbau der Feldwege wesentlicher Bestandteil nach dem Abschluss der noch laufenden Flurneuordnung in Seuversholz sein werde. Hierbei ist ein Zuschuss von 75 Prozent durch das Amt für ländliche Entwicklung in Oberbayern zugesagt. Er empfahl dem Gemeinderat dies abzuwarten.
Im Weiteren war die Bestellung eines neuen stellvertretenden Datenschutzbeauftragten der Gemeinde notwendig. Die Verwaltung schlug hierzu Frau Theresa Rotter vom Bürgeramt der Verwaltungsgemeinschaft Eichstätt vor. Das Gemeindegremium segnete den Vorschlag einhellig ab.
Im nichtöffentlichen Teil vergab der Gemeinderat die Ingenieurverträge zur Erstellung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes zur Erweiterung des Baugebietes „Sonnenleite“ im Ortsteil Wachenzell an das Ingenieurbüro Klos aus Spalt. Dasselbe Büro wurde auch mit der Ausschreibungsplanung für die restlichen Plätze im Baugebiet „Eichstätter Weg“ in Sornhüll beauftragt.
Für den Kindergarten Preith wurden die Reparaturarbeiten an der Westfassade und der Außenanstrich des gesamten Gebäudes sowie der Einbau von Jalousien in den Fenstern im ersten Stockwerk an einheimische Firmen vergeben.
Zu folgenden Bauangelegenheiten wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt:
- Bauantrag zur Errichtung einer landwirtschaftlichen Maschinen- und Gerätehalle im Brunnenweg in Seuversholz.
- Antrag auf Vorbescheid zur Frage, ob das Baugrundstück in der Jurastraße in Wachenzell mit einem Einfamilienhaus mit Doppelgarage bebaubar ist.
- Antrag auf Vorbescheid zum Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 6 Wohneinheiten in der Römerstraße in Preith.
- Bauantrag zur Tekturplanung zum Neubau eines Smarthome Am Dörrenhof im Gewerbegebiet Preith.
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